Hadern. Wege. Weisen.

Ich hadere mit diesem einen Jahr und meinem Empfinden, als wäre es nicht gewesen, weil dein Sterben noch so nah ist. Ich habe Angst vor diesem Wort, weil von Jahren reden, für andere bedeutet, es war


einmal gewesen. Ich hadere damit, dass ich nach einem Jahr wieder nachts leer durch die leeren Straßen umher laufe, schlaflos zwischen schlafenden Häusern. Ich handere damit, dass ich wieder suchend auf unbeleuchteten, dunklen


Spielplätzen sitze, die dein Licht verloren


haben.


Ich habe Angst, nichts gefunden zu haben nach einem Jahr und gleichzeitig so viel, dass es vielleicht reichen müsste. Ich hadere damit, dass es für mich nicht reicht und gleichzeitig.. dass es sehr wohl reich ist an gewonnener Erkenntnis, die alle weiteren Schritte längst schon weist.


Und dann, dann weist du mich und meine verwirrten Gedanken, mein Handern und die Angst. Nachts, in den dunklen Straßen unter meinen Füßen steht geschrieben: da wo es runter geht, geht es weiter...


Ich gehe weiter ohne Handern.. noch ein paar Pfeile aus Kreide auf dem Asphalt, die irgendein anderes Kind gemalt hat. Ich weiß nun, dass es gut war, wieder zu versinken in der Nacht, auf Spielplätzen zu suchen und in leeren Straßen und im Dunkeln. Noch ein paar Kurven und einige schwere


Schritte zeigen mir das Ziel. Wieder unter meinen Füßen, lese ich: Lieb' dich. Und bin


angekommen.


An diesem Punkt, wo es weiter geht für mich und welcher die Antwort ist auf alle Fragen, auf jedes Handern und jede Angst. Du bist mein Wegweiser und alle Himmelsrichtungen, ob rauf oder runter sind


ein "weiter" und haben das gleiche Ziel.


(09.10.2018)

Kommentar schreiben

Kommentare: 0