Vom Großwerden

Eine kleine Hand streichelt mir über die Stirn, so als könne sie damit die Spuren der Erschöpfung wegwischen oder die trüben Gedanken. 


Ich liege da und spüre die Schwere der kleinen Hand, weil sie schon so groß geworden ist irgendwo zwischen Nase und Wange - wischt sie ungewollt eine Träne weg.


Ich liege da und spüre die Schwere der kleinen Hand, weil sie heute älter geworden ist als du es warst. 782 Tage.

Dass Mama traurig ist, geht mir leise über die Lippen. Und ich lasse die kleine Hand Tränen wegwischen und sage nicht, es sei alles gut. 


Ich mute kleinen Händen nicht zu, dass sie wegwischen müssen oder gar trösten sollen. 


Aber ich mute auch mir nicht zu, dass ich irgendetwas in meinem Gesicht unsichtbar machen könnte. 

Die Falten sind tief und die Tränen nass. Und warm. Das darf die kleine Hand spüren.


Die Wärme in meiner Traurigkeit, weil gerade die Leichtigkeit des Moments mit deiner Schwester weichen musste der Erinnerung an dich und deine kleinen Hände. 

Weil wieder eingezogen ist der Augenblick, als ich in deinem Angesicht nur noch Anmut sehen konnte und jegliche Leichtigkeit seitdem auch in meinem nicht zu finden ist. 

Weil ich mich erinnere, wie deine kleinen Hände auf meine Wangen klopfen. In wehrloser Zerbrechlichkeit, als es keinen Kampf mehr gab, weil wir verloren hatten. 

Alles. (Nur nicht uns.) 

Du wolltest mich trösten.. 

in diesem Moment als ich dir zum ersten Mal gegenüber saß als meinem sterbenden Kind. Und ich ließ dich und sagte nicht, es sei alles gut. Dass Mama traurig ist, ging mir leise über die Lippen.








Die kleine Hand ist.  Tage alt. Deine kleine Schwester ist nun älter als du es geworden bist. Du bist doch die Große und jetzt ziehen aber nach und nach all die Sachen von dir aus unserem Zuhause, weil sie zu klein geworden sind. Nicht weit weg, nur in den Keller. Und trotzdem ist es ein neuer Abschied. Ein weiterer. Ohne Zurück.  






Wo war sie hin, die beschwingt Leichtfüßigkeit? Nanettes Schönheit war versickert. Von innen aufgesaugt. Ausgelöscht Nicht aber ihr Anmut. In ihrer wehrlosen Zerbrechlichkeit <flackerte, auf sparsamer Flamme zwar, und doch unübersehbar noch immer ein erhabener Liebreiz auf. Alexander glitt über ihren Arm. Dünn und sehnig fühlte er sich unter seinen Händen an. Flecken so dunkel wie abgestumpfte Schatten übersäten ihre Haut. Eine Nadel verschwand in einer Vene. Unscheinbares, ungetrübtes

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