Wenn Ich Einmal Tot Bin

Wenn ich sterbe.. 

mein erster Gedanke dabei ist immer: was bleibt von meinem verstorbenen Kind noch hier. Ich habe Angst vor dem Vergessen. Und das ist die einzige. Die im Jetzt und die über das Danach. Denn dann, wirklich nur dann, bliebe ein wirkliches Nichts.


Wenn ich über Trost nachdenke, dann ist mein erster Gedanke dabei immer: mein verstorbenes Kind war mir der größte Trost selbst. 


Deshalb will ich, wenn ich sterbe, genau das meinen Kindern, meinem Partner und allen, die mich überleben sein. 


Da sind Tagebücher über Schwangerschaften, die einmal erwachsene Hände halten werden. Und darin werden sie von ihrem Werden und meinem Sein und dem Tod ihrer Schwester lesen.

Da sind Fotos, die nicht nur Urlaube und strahlende Weihnachtszeiten dokumentieren, sondern mich und sie vor einem Kindergrab.

Da sind Texte, die ich schrieb über den Tod, die Liebe und das Leben, die überdauern und verstehen lassen werden.

Und vielleicht ein Trost sein können. Über den, meinen Tod hinweg. 

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