Artikel mit dem Tag "Kinderkrebs"



27. April 2024
Mein geliebtes, kostbares Kind.. habe gerade wieder an dich gedacht und daran, dass mir die vielen flatternden Schmetterlinge heute ein Grund zum Lächeln waren. Habe gerade deshalb daran denken müssen, wie es war als du dein Lächeln verloren hast. Vielleicht war es das Schlimmste, was der Krebs dir angetan hatte. Vielleicht war auch nur das Schlimmste für mich. Ich erinnere mich, wie ich eine Antwort auf eine Nachricht der liebsten Freundin tippe.. "Sie lacht nicht mehr! Meine Lea, die...
24. April 2024
Kinderkrebsstationen sind keine Spielplätze. Das brauche ich niemandem erklären, auch in der Zweideutigkeit des Satzes nicht (weil dort sehr wohl gespielt wird). Aber es ist dennoch ein Ort für Kinder. Für Kinder, die aus der Kindheit gerissen wurden und zu ihrer Unversehrtheit ein unfreiwilliges Aufwidersehen sagen mussten. Ein Ort mit "geht leider nicht" und ganz viel "muss jetzt sein". Und ganz schnell stutze ich über diese Sätze in Anbetracht der Tatsache, dass mein Kind sich diesen...
10. April 2024
Mein Kind, mein geliebtes kostbares Kind heute ist seit langem wieder ein Tag, an dem ich nicht aufhören kann zu weinen. Ein paar unterdrückte Tränen gleich nach dem Aufwachen. Ganz viele beim Yoga. Noch mehr mittags kuschelnd mit deiner Schwester im Bett. Sie drückte ihren kleinen Zeigefinger an meine Wange um sie aufzufangen ohne zu fragen, warum ich weine. Du hast es auch nie getan und einfach mit deinen Händchen solange mein Gesicht abgeklopft bis nichts mehr nass war und ich lächeln...
30. März 2024
Was aus Ostern geworden ist: ewiger Karfreitag. Gekreuzigt ohne Auferstehung. "Beginnende Lähmung der rechten Gesichtshälfte" stand im Arztbrief, den ich erst Monate später nach deinem Tod gelesen habe. Am einem Karfreitag war es so lähmend, dass ich auch heute erstarren könnte daran denkend. Der Tumor war so groß wie dein halbes Köpfchen, während dein kleiner Mund trotzdem ein Lächeln zu formen versuchte. Wie du lächelst und es aber nicht danach aussieht, dieser Moment - ein weiteres...
23. Februar 2024
Nur zwei Tage später endete unser Urlaub auf dem Parkplatz der Kinderklinik. Unausgepackte Koffer und der Krebs, der wieder da war im Gepäck. Ich habe es gewusst, in den Nächten vorher getastet mit rasendem Herzen und langsamen Fingern. Das war ein Knötchen, das fühlte sich an, wie die, die ich schon Mal ertastet hatte - ein Dejavu. Ich brauchte kein Ultraschall und kein MRT, aber die Gewissheit für weitere Schritte. Und dann kam sie. Die Gewissheit. Zwei Chefärzte. Ein zum Stillstand...
15. Februar 2024
Der Krebs hat dir das Leben genommen. Und viele Tage deiner ohnehin so kurzen Kindheit. Ich habe mich mit dem Tod abgefunden irgendwie. Mit der Tatsache, dass du gestorben bist. Ich habe dem Tod verzeihen können irgendwann. Dem Wie des Sterbens - dem Krebs nicht. Und das werde ich nie können. Es tut so weh, dass du beim Essen Blut schmecken musstest. Es tut so weh, dass dir mitten in der Nacht Blutflecken auf deinem kleinen Kopfkissen Angst gemacht hatten. Es tut so weh, dass du über den...
10. Februar 2024
Palliativ - das Gegenteil von Gesundwerden. Ich weiß nicht, wann dieses Wort in unser Leben eingezogen ist und auch nicht, wann es genau in deiner Krankenakte das erste Mal aufgetaucht ist. Schleichende Prozesse. Schleichend und doch zu schnell. Ich weiß, dass wir an einem Freitag Vormittag wussten, dass du zuhause sterben sollst. Ich weiß, dass ich nur diesen einen Satz sagen musste und wir am Montag Nachmittag zuhause waren. Am Abend kam das PalliativTEAM. Was dieses am Wochenende...
09. Januar 2024
Da bist auf Fotos du. Du, die alles überstanden hatte, was Krebs zu bieten hat. Du - mit Narben, ohne Ohrspeicheldrüse auf der rechten Seite und befreit um den einen Lymphknoten, der von Krebszellen befallen war und mit 36 weiteren drumherum weniger. Da bist du auf den Fotos. Krebsfrei. Scheinbar oder vielleicht war es wirklich so zu dem Zeitpunkt. Alle, 36 gesund entfernten Lymphknoten um den einen herum waren auch nach der Biopsie gesund. Aber nicht mehr in deinem Körper. Die...
05. Januar 2024
Es ist nicht anstrengend, immer wieder andere Worte für denselben Schmerz zu finden.. Anstrengend ist die Tatsache, dass es nicht derselbe Schmerz ist Es sind so viele. Und jeder anders. Und mancher mir bekannte kommt in anderen Facetten. Und manch anderer ganz neu und unerwartet. Der Tod meines Kindes schmerzt, weht vor sich hin als leiser Unterton ganz gleichmäßig auch wenn ich gerade lache. Manchmal sticht er so gewaltig in der Brust, dass ich nach meinem Herzschlag taste. Nun das ist der...
23. September 2023
So kurz vor deinem Tod dachte ich an meine Grenze gekommen zu sein. An eine, wo ich nicht wusste, ob mir ein "weiter danach" oder "nochmal alles zurück" mehr oder weniger grausam schien. Was hatten wir nur bis dahin schon durchmachen müssen, mein Kind.. Bis zu dieser Grenze, an der ich verzweifelt schrie, warum das, was dir gerade passierte auch noch sein muss, wo du doch ohne den geringsten Zweifel schon dem Tod näher warst als dem Leben. Ein Lymphknoten geplatzt - der Tumor hatte nun eine...

Mehr anzeigen