Hölle.Höhle.Hülle Nach Fünf Jahre

Die Welt hat sich ungefragt weiter gedreht. Und ich mich um die großen Fragen und um die eigene Achse. Fragend, drehe ich mich immer noch um. Nur noch um. Nicht mehr im Kreis. 


Da waren Antworten und die lebe ich jetzt. Ungefragt.

Das Dazwischen - danach fragt niemand mehr. Es wird von meiner Stärke gesprochen und was ich "daraus" - damit meint man deinen Tod, mein geliebtes kostbares Kind - gemacht habe. 


Fünf Jahre später passieren aber nicht einfach in dem Weltweiterdrehen, wenn man in der Hölle auf Erden war. Und auch nicht im Machen. 


Und welch Bereicherung doch die Auseinandersetzung mit Tod hat, jubeln viele. Meist weil sie vom Leben und nicht vom Tod gefragt wurden und nie einen Blick auf die Hölle werfen mussten. Auf die Hölle VOR dem Tod. Genau auf diese schaue ich zurück bei jeder Umdrehungen. 


Ich baue weiter an der wackeligen Höhle, die wir uns in der Hölle gebaut hatten. Aus diesem Schutzraum außerhalb des Geschehens atme ich dich weiter und mache nur deshalb überhaupt irgendwas. 


Hülle für Hülle habe ich abgelegt in der Höllle, mich geschält und gehäutet bis zu dem rohen Kern, der einem jeden inne wohnt. Aus dem heraus atme ich dich.. im Weltweiterdrehen.

Vom Schälen und Häuten möchte ich erzählen im selben Satz, im selben Atemzug, wenn sie nach dem Jetzt fragen und nur das Weiter sehen. Ich werde mich immer umdrehen und blicken in die Hölle und die Höhle, die unsere Heimat war.


Und du, du bist meine Hülle geworden.


Anfang November 2022