Von Der Nacht Der Nächte

Heute vor neun Jahren ist um kurz nach 19 Uhr meine Fruchtblase geplatzt. Ziemlich auf die filmreife Art mit einem richtigen Platsch mitten in der Praxis meiner Gynäkologin. Nie werde ich vergessen, welch Freude meinen Körper durchflutet hatte im Begreifen, dass ich wirklich in Kürze mein Baby, mein erstes Baby in den Armen halten werde. 12. August - es war die Nacht aller Nächte. Aller nächtlichen Sehnsucht der vorangegangenen neun Monate. 


Heute um kurz nach 19 Uhr als die Kirchenglocken noch läuteten, kam ich am Friedhof an. An dem Platz, wo die Asche meines ersten Babys zwischen Baumwurzeln unter der Erde begraben wurde. Eine funkelnde Neun für das Grab in der Hand haltend. Ich wollte sie heute schon hinstellen - für die Nacht aller Nächte etwas Leuchtendes ins das Dunkel eines Friedhofs. 

Nie werde ich vergessen, welch Schmerz meinen Körper durchflutet hatte im Begreifen, mein erstes Baby nie mehr in Armen halten zu dürfen. 


Nachher werde ich lange auf bleiben und Sternschnuppen schauen und sie zählen. Es ist die Nacht aller Nächte - Perseiden am Nachthimmel. Leuchtender 12. August.

Ich werde die Sterne wunderschön finden und trotzdem den Himmel verfluchen.

Das Schicksal ist ein mieser Verräter.



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