Lassen

Lassen. Zulassen. Loslassen. Gelassen sein.


Ich muss mich gerade auf so vieles einlassen.

Vom Loslassen spricht es sich so leicht. Genau das wird mir suggerierte, ich müsste es..

Doch wer könnte jemals wirklich sein Kind loslassen. Ich musste so Vieles zulassen und machtlos zusehen. Das, was mir geblieben ist, das halte ich fest und denke nicht daran, es loszulassen. Mit aller Kraft, die ich habe. 

Ich halte in den Händen deinen letzten Atemzug, wenn ich das Bett desselben neu beziehe. Ich lasse jeden Abend aufs Neue zu, dass ich dich nicht festhalten konnte, wenn ich demselben Bett in den Schlaf finden soll. 

Ich lasse die Hände auf dem Bauch und spüre die ersten kleinen Bewegungen deines kleinen Bruders. Ich lasse es zu, dass mich die Liebe überrollt und ich für wenige Momente ganz gelassen schwanger bin, liegend in unserem Bett.

Einen Moment später halten meine, dieselben Hände deinen leblosen Körper. Wie damals. Ich lasse zu, dass mich die Liebe überrollt. Diese. Liebe. Diese ganz andere. 


Von der haben sie alle keine Ahnung, wenn sie vom Loslassen sprechen.


Ich lasse beides zu. Hände auf meinem Bauch. Tränen in den Augen. Du in Allem - das macht mich gelassen. Diese Gleichzeitigkeit werden die meisten nie begreifen - das lass ich stehen. Das ist ein Loslassen. Ein Loslassen von Erwartungen, andere könnten diesen, unseren Weg wirklich verstehen. 


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