Ein Tritt in den Bauch. Ein Tritt, der mich daran erinnert, dass in wenigen Tagen alles ganz anders sein wird. Ich werde ein Kind gebären. Ich werde Schmerzen durchleiden müssen, die der Preis sind für ein neues Leben. So war das schon immer. Ein Naturgesetz. Ich stehe unerschrocken davor. Ich weiß, wie es sich anfühlt. Ich weiß auch um die Angst vor der Veränderung, vor der Verantwortung, um den Abschied von einem Abschnitt im eigenen Leben, wenn ein Kind geboren wird. Ich weiß um die Fülle nach einer Geburt.
Erschrocken stehe ich aber vor etwas ganz Anderem, denn ein Naturgesetz ist gebrochen worden, als mein Kind vor mir starb. Ich leide an Schmerzen, die unaufhörlich alles anders machen. Jede Sicht, jeden Augenblick, jeden Atemzug, diese Schwangerschaft, den Tritt in den Bauch...In das hinein, wird mein zweites Kind geboren werden. In die Fülle der Trauer.
Ich bin betrogen worden um die Fülle des Lebens. Um die Unbeschwertheit, die jedes arglose kleine Menschlein verdient. Mein Kind ist noch nicht einmal geboren und schon verraten worden von der guten Hoffnung durch den Tod. Ich habe Angst, die Liebe alleine kann das nicht auffangen.
Und wenn doch..
dann ist da diese Unbekannte: Ich habe Angst das beginnende Leben wird mich um die Fülle der Trauer betrügen.
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