Advent

Es ist die Zeit, in der die meisten die Tage zählen aus Freude. Ich zählte sie aus Angst. Es ist die Zeit, in der die Nächte immer länger werden und die meisten sie mit stimmungsvollen Adventslichter schmücken. Ich zünde Lichter und Kerzen zu jeder Jahreszeit an, um mein Dunkel zu erleuchten, das ich um mich trage, wie einen undurchsichtigen Mantel, den der Tod um die Seele gelegt hat. Es ist die Zeit, in der die meisten auf das große Fest zugehen, an dem mitten in der Nacht an der Krippe des Kindes von Bethlehem das Leben selbst gefeiert wird. Mich erinnert die Krippe an die leere Wiege, an das leere Bettchen, an die Leere in mir, die keine frohe Botschaft je mehr wird füllen können.

Es ist die Zeit, in der wir so oft hören, dass "die Mitte der Nacht der Anfang eines neuen Tages ist", dass die Nacht der Tag sei, dass im Kind ein Neuanfang geboren sei!

Ich kann nur entgegnen die Frage, was im Tod meines Kindes geboren ist.

Mein Advent. Meine vorweihnachtliche Stimmung. #meinadventohne


Ohne so vieles, das fehlt. Und das beginnt oft nicht erst mit dem Tod.

Auch heute fehlt mir die dritte Kerze am Adventskranz, die wir nie mit Lea anzünden konnten, weil die Diagnose dazwischen kam.

Auch heute fehlt mir ihr unversehrter Anblick vor dem Weihnachtsbaum, weil dazwischen die ersten Narben auf ihrem Köpfchen waren.


Was fehlt? Was ist dein #meinadventohne

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