Nicht Nur

Du wurdest in den Operationssaal geschoben. Ich hätte dich hinein getragen und wäre da geblieben solange du im Stande warst, den Unterschied zwischen den Händen, die deinen Körper berühren zu spüren. 

Dass es keine Rolle spielt und du dich an nichts erinnern wirst, sagten die Münder jener, deren Hände du sehr wohl von den meinen als Unterschied wahrgenommen hast. 

Ich weiß nicht, ob du dich danach daran erinnern konntest und ob du es jetzt tust. 

Aber ich tue es. 

Und es macht einen Unterschied. 

Nur das.


Hinter der Türe, zu der Eltern keinen Zugang haben, wurden dir die Haare abrasiert und irgendwer hielt sie ein letztes Mal in den Händen. Es war nicht ich.

Ich hätte gern eine Strähne deines leuchtend blodes Haares behalten, wäre ich im Stande gewesen zu verstehen, dass sie Erinnerung werden kann und keine Haare an deinem Köpfchen je nachwachsen werden. 

Nichts sein wird, das ich in meinen Händen spüren kann von dir.

Nur das. 

Es hätte einen Unterschied gemacht.


Ich schob sie weg, solche Gedanken. 

Und sie schoben dich. 

Wieder einmal in den Operationssaal. 


Nur das: irgendwer hätte im Stande sein sollen, sich um deine kostbaren Haare zu kümmern, während ich dein kahles Köpfchen streichelte. Endlich wieder vor der Türe, durch die du zurück hinaus geschoben wurdest in meine Hände.

Nur das.

Es hätte einen Unterschied gemacht.






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