Wieder Da Und Doch Nicht

Fast wärst du schon gestorben und bist es nicht. Alles neu macht der Mai. 

Neue Verbände über Tumoren, die schrumpfen. Sichtbar, wie die Knospen der aufgegangen Blüten und spürbar wie deren Duft, der in der Luft liegt.

Wir haben gefeiert den Mai, und die täuschende Hoffnung und dich, die aufgeblüht ist. 

Dich, die an jeder Blüte schnuppern musste und an anderen Orten Blumen aus unserem Garten erkannte. 

Wenn ich heute Blumen pflanze, denke ich an dich. Ich schnuppere manchmal und rieche die Hoffnung von damals. Ich sehe dich mit der Gießkanne in der Hand auf mich zulaufen.

Und dann gieße ich, wo du gegossen hast und wo Rosen blühen werden an dem Strauch,  der nun größer gewachsen ist als du es je warst. 

Alles neu macht der Mai. 

Den alten mit dir nehme ich mit. 

Wissend, dass Blüten verblühen und Hoffnungen sterben können ohne sich zu offenbaren.

Und weißt du, manchmal sterben auch Blumen vor ihrer Blütezeit. Vielleicht ist ihnen die Erde zu trocken gewesen oder zu nass und kein Dünger dieser Welt hätte sie retten können. Weißt du, ich glaube, das ist so und mit dir war es das auch. 

Der Keim der Blumen und deiner ist geblieben und jeder Mai macht draus Alles neu.



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