Zum Achten Geburtstag

Heute vor acht Jahren habe ich dich zum ersten Mal losgelassen. Mit deiner Geburt wurde die Nabelschnur, die dich 40 Wochen lang genährt hatte und unsere Körper so sichtbar verband, durchtrennt. Ein erstes Loslassen vom Bauch mitten ins Herz und auf den Arm. Ein leichtes, fröhliches, gefeiertes. Und selbst dabei war ein wenig Wehmut. Und ab da wusste ich, es gibt ein anderes Band, das uns verbindet. Unsichtbar. Außerhalb des Körpers.


Wie wichtig es werden würde, ahnte ich nicht. 

Und dann bist du in meinen Armen gestorben. Ein ganz anderes Loslassen. Deinen Körper habe ich zurückgelassen. "Los, flieg", habe ich geflüstert. Und nach dem unsichtbaren Band verzweifelt gegriffen im Leeren.

Nach der Nabelschnur.

Nach der Nabelschnur der Herzen.


Mein geliebtes kostbares Kind, 


heute wärst du acht Jahre alt geworden. 

Und bleibst zwei. 

Und bist ohne Alter. 

Ewig und für immer - mein Kind.


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