Die Adventszeit ist geprägt.
So wie wir es sind. Von Erinnerungen an die erste Kerze, die brennt. Von "wir sagen euch an eine heilige Zeit" - Gesinge und selbstgebackenen Keksen im Adventskalender. Davon, dass nur zwei Kerzen gebrannt hatten und du aufeinmal im Operationssaal lagst wie der Zimtduft überall.
Davon, dass die Kekse blieben, wo sie waren und der Adventskalender nie geleert worden ist, weil die heilige Zeit, von der sie alle immernoch sprechen, größtes Unheil gebracht hatte.
Dieses "nicht zu Ende" - nicht genug gelebt - was für ein Sinnbild, mein geliebtes kostbares Kind.
Davon ist jeder Advent seither voll. Von dieser Leere hinter der frohen Botschaft und einem fröhlichen Fest.
Jedes Jahr ist alles wieder ganz präsent. Und wir finden einen Weg, dem gerecht zu werden und deinen Geschwistern und der Tatsache, dass wir nicht einfach "wie schon immer" machen können.
Wenn schon ein Adventskalender - dann deiner, der an der Wohnzimmer Tür hängt.
Eine große Kerze und Tannenzweige heute - einen Kranz mit vier Kerzen könnte ich nicht ertragen auf demselben Tisch, auf dem dein Adventskranz stand ohne je "sehet, die vierte Kerze brennt" - Gesinge gehört zu haben.
Ein Balanceakt zwischen Weihnachtszauber und unheilige Zeit.
Du fehlst. So sehr, wie dem Adventskranz seine Kerzen. Was wäre er ohne sie?!
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