Ich Sehe Dich. Lächeln

Ich sehe dich. Ich sehe, wie du auf einem Bett aus dem Operationssaal geschoben wirst, auf dem Bauch gelagert. Ich sehe die Farbreste an deiner Haut - dein kleiner Körper die Skizze des Chirurgen. 

Ich sehe dich an, während du mühsam die Augen offen hälst und nicht einschlafen kannst an diesem fremden Ort, der deine zweite Heimat wurde.

Ich sehe dich an diesem Ort so oft lächeln, während du durch den Flur auf dem Infusionsständer geschoben wirst. 

Ich sehe dich in dem hässlichen und viel zu hohem Gitterbettchen zu mir, die auf der unbequemen Klappliege die Nacht verbringt, hinunter schauen. Mitten in Mondschein zwischen dem Piepsen der Monitore, sehe ich dich lächeln. Und die riesengroße Narbe und die Schläuche und dein kahles Köpfchen. 


Ich sehe dich. In deinem wundersamen Zauberland streust du nun Sternenstaub auf all meine Gedanken.

Leuchtende Blütensamen kommen auf der Erde an.

Ich sehe mich bunte Blumen pflücken,

wie aus deiner Hand gereicht.

Ich sehe dich. Lächeln 


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