Erinnerung

Ich suche nach Erinnerung, 

dabei ist sie doch etwas, was einfach da sein sollte. 

Ist doch die Definition von Erinnern.

Ich berühre alles, was du berührt hast und

versuche immer wieder die Geschichte

und die Bedeutung zu fassen. 

Zu greifen. 

Zu begreifen.

Nach dem fünfhundertfünstigsten Mal bin ich immer noch nicht fertig. 

Mit jedem Mal verknüpfe ich die Dinge mit etwas anderem, 

hebe den Wert ins Unermessliche 

oder ertränke ihn im Schmerz.


Manchmal will der Verstand ändern, was unauslöschlich im Herzen eingebrannt ist -

die Dinge frei machen und Erinnerung zu etwas unanstastbar Tröstlichem.

Dann blicke ich auf Fotos von dir und beschwöre sie herauf zu Ikonen.

Dann sehe und berühre ich keine Dinge, sondern Reliquien eines ganzen gelebten Lebens.

Ich halte in den Händen und erfinde neu.

Höre nicht auf weiter zu denken, während ich zurück denke und schreibe neue Geschichten, die du hättest schreiben sollen. 

Lasse tote Gegenstände lebendig sein. 

Und sie schreiben neue Erinnerung. 






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