Ein Komma nach dem Geburtsdatum. Ich habe schon bei deinem Vornamen zum Weinen angefangen und dabei jeden Buchstaben besonders schön mit ausschweifenden Verbindungen zwischen den Buchstaben geschrieben. Vielleicht fällt es ja jemandem auf. Dann setzte ich das Komma nach den Zahlen deines Geburtstages für ein "gest.". Die Zeile ist nicht lang genug und sieht es nicht vor, dass etwas danach kommt. Etwas nach dem Geburtsdatum eines Kindes. Also kritzele ich irgendwie dein Sterbedatum daneben, dazwischen, darunter und gehe mit dem Stift noch einmal sorgsam nach.
Vielleicht fällt es ja jemandem auf. Dass ich Platz gesucht habe, wo keiner ist. Auf einem beschiss* Formular, das nach meinen Kindern fragt aber zu kurze Zeilen hat für ein Sterbedatum meines Kindes. Ich schaffe Platz für dich mit verschmiertem Mascara unter den Augen und ebenso schwarz verschmierter Farbe des Stiftes, den ich zu fest gedrückt habe.
Weder ich noch mein Geschriebenes sieht schön aus. Platz schaffen, wo keiner vorgesehen ist, ist nicht schön.
Ein beschiss* Formular macht mir das deutlich klar. Das ist ein großer Teil meines Lebens - Platz für dich zu schaffen mit Tränen und verschmierten Worten. Vielleicht liest es jemand.
Kommentar schreiben