Dritter Geburtstag - Zum Zweiten mal Nicht Deiner

Mein kleines Mädchen,

kleine Schwester,

nun ist sie drei und ich weiß nicht, wen ich meine, wenn ich "mein kleines Mädchen" sage.

Große Schwestern, die nicht größer werden, sind für dreijährige nicht so ganz zu begreifen. Aber für Mamas und Papas auch nicht, erkläre ich.

Sie ist jetzt groß, meint sie. Also rufe ich ihr zu "mein großes Mädchen". Heute zumindest.


Eng wird es in der Brust. Alles zieht sich zusammen. Die unbändige Freunde über ihr Wachsen, darüber dass ich ihr dabei zusehen darf mit vielen Küssen auf die Stirn jeden Abend im Bett.

In dem Bett, in dem ich sie geboren habe.

In dem Bett, in dem mein erstes kleines Mädchen gestorben ist. Oder das große? 


Vielleicht sind diese Worte nicht so wichtig und doch müssen sie geordnet werden, weil wieder eine Reihenfolge gebrochen ist.

Vielleicht ist "klein" und "groß" nicht so wichtig und doch von schwerem Gewicht, das auf der Waage liegt - genau gegenüber der unbändigen Freude.


Ich halte das Gleichwicht mit all meiner Liebe. 

Bin heute vor drei Jahren zum dritten Mal Mama geworden. Schon wieder die DREI - diese unglaubliche. 

Ein kleines zauberhaftes Mädchen hat mich an einem zauberhaften Morgen zwischen Vollmond und Sonnenaufgang ein drittes Mal auf zauberhafte Weise das Wunder des Lebens erleben lassen.

Sie hat uns komplett gemacht. Vollständig. Während ein Riesen-Loch trotzdem da ist. Sie hat Leichtigkeit und Licht mitgebracht mit ihrem strahlenden Wesen. 


Wie schön, dass sie geboren ist..


Und eine wird vermisst..






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