Riesentränenpfütze

Mein Kind, mein geliebtes kostbares Kind


heute ist seit langem wieder ein Tag, an dem ich nicht aufhören kann zu weinen.

Ein paar unterdrückte Tränen gleich nach dem Aufwachen. Ganz viele beim Yoga. Noch mehr mittags kuschelnd mit deiner Schwester im Bett. 

Sie drückte ihren kleinen Zeigefinger an meine Wange um sie aufzufangen ohne zu fragen, warum ich weine. Du hast es auch nie getan und  einfach mit deinen Händchen solange mein Gesicht abgeklopft bis nichts mehr nass war und ich lächeln musste.

Lächelnd an diese Erinnerung fließen gewaltig viele Tränen am Nachmittag, an deinem Baum vor dem kleinen Grab. 

Ein Tag wie jeder andere seit ich deine Hände nicht in meinen halten darf und doch wie aus dem Nichts wieder einer, an dem alles eine Riesentränenpfütze ist. 

Vielleicht weil ich angefangen habe auch manchmal wegen mir zu weinen, wegen meinem Schmerz, wegen meinem ungelebten Leben mit dir, dass ich mir so sehnlichst gewünscht und ausgemalt hatte. Das ist egoistisch, ich weiß. 

Ich habe sicher Millionen von Tränen um deinen Schmerz, um deine nicht gelebte Kindheit, wegen dem schrecklichen Leid, das nur du ertragen musstest, vergossen. Diese Tränenpfütze ist da, augeweint und immer wieder kommen ein paar dazu und ein paar verdunsten.. 

Aber die um mich, mein Kind, die haben ihre Zeit gebraucht und machen unsere Pfütze gerade riesengroß. 

Kommentar schreiben

Kommentare: 0