Dann stand ich da in einer Menschenschlage, um Pommes zu bestellen und wollte schreien, dass es vielleicht die letzten sein werden für mein Kind. Was macht ihr hier so? Ich komme gerade von der Kinderonkologie, wo meine Tochter mit Hilfe von vielen Kissen im Bett sitzt und sich Pommes gewünscht hat. Sie ist vor Kurzem zwei geworden und liebt diese frittierten Dinger, wie die meisten Kinder in ihrem Alter. Sie wird höchstwahrscheinlich sterben, wenn diese Chemo, die gerade durch ihren kleinen Körper gewandert ist, keine Wunder bewirkt. Aber für Wunder-Gedanken habe ich gerade nichts übrig. Sie hat sich was zum Essen!! gewünscht! Endlich! Also bin ich losgefahren und warte vor oder hinter euch, um wenigstens diesen einen Wunsch zu erfüllen. Weils es eben die letzten Pommes sein könnten, stehe ich hier während fröhliche Musik durch Lautsprecher den Raum beschallt und irgendwer kichert neben mir und noch irgendwer sein Kind ermahnt, nicht wegzulaufen.
Wie kann ein Mensch nur so fremd sein in der Welt und mitten auf ihr mit beiden Füßen stehen? Und eine Bestellung für Pommes aufgeben?
Heute donnerte es diese Situation in meinen Kopf, während ich beim Zahnarzt war. Es roch zu sehr nach Krankenhaus und auf den Fotos, die ich am Vortag angesehen habe, roch es nach diesen Pommes.
Sie waren wirklich die letzten.
Mein Kind ist wirklich wenige Wochen später gestorben.
Einfach nur Pommes.
Wie sehr würd ich mir wünsche, einfach nur Pommes für sie bestellen zu können. Ohne letzte. Einfach. Und nur. Pommes.
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