Ungeweinte Tränen

Ich weine kaum mehr. Nicht, weil ich es Nichts zu weinen gäbe. Ich bin erstarrt im Begreifen, dass ich nochmal Mutter werde. Nochmal. Und wieder. Nicht von dem Kind, das ich mein Kind nenne. Nicht von diesem Kind, dem meine Sehnsucht gilt, weil es nicht bei mir ist.

Ich bin erstarrt von ungeweinten Tränen.

Weil ich mich neben der Trauer freuen sollte. Und das tue ich nicht. Weil ich erst vor Kurzem rief "geh' nicht" und kaum angekommen war, bei einem "komm' zurück".


Und jetzt müsste ich ein neues Buch beginnen über das neue Leben in mir, denn es hat mich schweigsam gemacht. Und mir fehlt das Wort, das Brücken baut. Mir fehlt die Träne, die mich zu "einfach Zweifach-Mutter" macht. Weil sie noch nicht geweint würde. Ich bin tränenlos und stumm und überfordert. Ich zweifele und verabscheue mich. Ich hadere und freue mich. manchmal. Ich wünsche mir Lea zurück und dann ist alles andere nichtig.

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