Ich trug dich das letzte Mal durch unsere Wohnung. Ich wusste, dass es das letzte Mal sein wird, auch wenn mensch sowas eigentlich nicht wissen kann. An deiner Zimmertür ein Schildchen mit deinem Namen. Das hatte ich noch vor deiner Geburt gekauft und gestaltet und dir viel zu oft gesagt, dass dein Name darauf steht, weil du viel zu oft gefragt hast mit einem zauberhaften Lächeln auf den Lippen.
Wie wir davor standen..der Infusionsständer im Schlepptau, deine Beinchen schlapp an meiner Hüfte herunterhängend.. dass da dein Name steht, habe ich zum letzten mal zu dir gesagt..
Heute steht da immernoch Lea und zwei weitere Namen und insgesamt wieder ein L E A. Ein Kinderzimmer für drei, in dem du heute seit genau sieben Jahren nicht mehr körperlich anwesend bist. Es sieht anders aus. Es riecht anders. Es sind kaum Spielsachen einer Zweijährigen mehr darin zu finden. Aber auch kein Staub mehr, der sich über das Zimmer wie ein grauer Schleier gelegt hatte mit deinem Tod.
Da tobt das pure Leben zwischen bunten Legosteinen, sprechenden Gummitieren und vier malenden Kinderhänden.
Deinen Namen können alle beide jetzt schreiben und das rührt mich jedes Mal zu Tränen. LEA auf einem Blatt Papier, das auf dem neuen großen Schreibtisch liegt, ein paar Fotos von dir und ein paar deiner Zeichnungen eingerahmt an der Wand - wenn ich mich umsehe - ist das das Zeugnis, dass es deins war und ist. Und natürlich das Namensschild an der Tür. Da stehe ich davor. L.E.A.
und erinnere mich an das letzte Mal mit dir und wie dir "schöne Zimmer, Mama" über die trockenen Lippen kam und mir das größte Geschenk zum Abschied wurde, als du dich von deinem Zimmer verabschiedet hast.
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